→Themengruppe                     →Gedichte, alphabetisch                     →Druckformat (pdf)

On the Extinction of the Venetian Republic

Once did She hold the gorgeous east in fee;
And was the safeguard of the west: the worth
Of Venice did not fall below her birth,
Venice, the eldest Child of Liberty.
She was a maiden City, bright and free;
No guile seduced, no force could violate;
And, when she took unto herself a Mate,
She must espouse the everlasting Sea.
And what if she had seen those glories fade,
Those titles vanish, and that strength decay;
Yet shall some tribute of regret be paid
When her long life hath reached its final day:
Men are we, and must grieve when even the Shade
Of what which once was great, is passed away.

Zum Untergang der Republik Venedig

Einst war des Ostens Schönheit ihr zu eigen,
dem Westen Schutz, bewahrte sie den Wert,
den ihr der Adel der Geburt beschert:
Venedig, erste in der freien Städte Reigen!
Wie strahlend, jung und weiblich war die Stadt,
die niemals ward verführt und nie geschändet,
und wenn sie sich der Ehe zugewendet,
war es das Meer, das sie erkoren hat.
Und dann sie ihren Ruhm verwelken sah
und die erkämpfte Vormachtstellung schwinden:
Zu ihres langen Lebens letztem Jahr
laßt uns ein Wort des Mitgefühles finden
und trauern, auch wenn sie ein Schatten war
von alter Größe, als das Ende nah.

c. 1802-1807; p. 1807

1797 wurde Venedig von Napoleon besetzt und kam mit dem Frieden von Campoformio an Östereich, ab 1805 an das napoleonische Königreich Italien.